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Auswahl an unterstützten Tierarten und Projekten

  • Antilopen Kenias

    Antilopen Kenias


    Kenia bovids,, Bovidae
    Kenia, zeitlich befristet, seit 2023
    Projektcode: 7.Kenia bovids.KEN.2022-4768


    Der Nordosten Kenias gehört zu den größten, doch gleichzeitig am schlechtesten erforschten Biodiversitäts-Hotspots der Welt. Um dies zu ändern, fördern wir seit 2023 ein neues Projekt aus dem Nachlass von Michael Amend, welches sich gezielt auf die dortigen Antilopenarten fokussiert. In dessen Rahmen wurden bisher 15 verschiedene Antilopenarten wie Große und Kleine Kudus (Tragelaphus strepsiceros bzw. T. imberbis), Ostküsten-Buschbock (T. fasciatus früher T. scriptus), Beisa-Oryx (Oryx beisa oder je nach Taxonomie O. gallarum), verschiedene Arten der Gattung Madoqua und Kronenducker (Sylvicapra grimmia) nachgewiesen und dokumentiert. Viele dieser Arten werden bislang von der IUCN als nicht oder nur potentiell gefährdet eingestuft, doch aktuelle Daten fehlen zumeist. Entsprechend wichtig ist es, hier neue Erkenntnisse zu sammeln und Gefährdungslagen zu dokumentieren.

    Zu den größten Bedrohungen für die in der Region lebenden Arten gehört der wachsende Ausbau der Landwirtschaft, der die Wildtierpopulationen fragmentiert, die Nahrungsressourcen reduziert und den Lebensraum der Antilopen verkleinert, so dass sieregional in direkten Konflikt mit Viehherden um Wasserstellen oder Nahrung geraten. Viele der ursprünglich in Kenia heimischen, weit verbreiteten Arten sind daher im Vergleich zu früheren Zählungen und historischen Daten deutlich rarer geworden. Andere, beispielsweise die im Verlauf der ersten Projektphase beobachteten Dikdik-Arten, konnten zum Teil erstmalig soweit nördlich nachgewiesen werden. Genauere Analysen der Untersuchungen, die bisher im Jahr 2023 gemacht wurden, stehen aber noch aus. Im Januar 2024 wird eine weitere Beobachtungsreihe vorgenommen. Ziel ist, die Surveys sukzessive Richtung Osten zu verlagern, beispielsweise in den nur wenig erforschten Malka Mari-Nationalpark. Hier hofft das Projektteam auf neue Entdeckungen von bisher noch nicht in Kenia gesichteten Arten, wie beispielsweise die Äthiopische Grünmeerkatzen (Chlorocebus aethiops) und Sömmerringgazellen (Nanger soemmerringi).

  • Bawean Pustelschwein

    Bawean Pustelschwein


    Bawean warty pig, Sus blouchi
    Indonesien, zeitlich befristet, seit 2013


    Das Bawean Pustelschwein wurde lange als Unterart des Java-Pustelschweins betrachtet. Die Art ist äußerst selten und kommt nur auf der indonesischen Insel Bawean vor. Da kaum Informationen über diese Art verfügbar waren, sollten in dem Projekt zunächst grundlegende Daten gewonnen werden – insbesondere auch im Hinblick auf die Stärke der Population und ihr bevorzugtes Habitat. Darüber hinaus sollte die lokale Bevölkerung mit in das Projekt einbezogen und für die Bedrohung der Tiere sensibilisiert werden, da die Schweine auf der Suche nach Nahrung häufig die Felder der Bauern zerstören, was zu immer wiederkehrenden Konflikten führt.

    Im Cikananga Wildlife Center wurden Verhaltensstudien durchgeführt und mit dem Verhalten der Tiere in freier Wildbahn verglichen um Leitlinien für eine Wiederansiedlung zu etablieren.

    Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Tiere tagsüber hauptsächlich im Wald leben und diesen nachts verlassen um zu fressen. Auf der Insel leben zwischen 172 und 377 Bawean Pustelschweine. Die Population ist demnach sehr fragil und benötigt weiterhin dringenden Schutz.

  • Berghuftiere

    Berghuftiere


    Mountain Ungulates, Caprinae
    Tadschikistan, zeitlich unbefristet, seit 2008
    Projektcode: 7.Caprinae.TJK.2008-4613


    Die Berghuftiere Tadschikistans – Marco-Polo-Schaf (Ovis ammon polii), Severtzov-Argali (O.a. severtzovi), Urial (Ovis vignei bocharensis und O.v.vignei), Heptner’s oder Tadschikische Schraubenziege (Markhor, Capra falconeri) und Asiatischer Steinbock (Capra sibirica) waren und sind vielerorts durch Wilderei stark unter Druck. Einige Populationen, z.B. Severtzov-Argali im oberen Zeravshantal und Urial im Wakhan, sind sehr wahrscheinlich bereits ausgerottet.

    Im Rahmen des von der ZGAP mit anderen Partnern gemeinsam geförderten Projektes wurden gemeindebasierte Wildschutzgebiete entwickelt, in denen traditionelle Jäger auf illegale Jagd verzichten, selbst Wilderei durch Außenstehende unterbinden und sich um das Monitoring der Wildbestände und andere Managementmaßnahmen kümmern. Auf der Basis von Bestandserhebungen werden sehr konservative Jagdquoten festgelegt, die vor allem für Jagdtourismus genutzt werden. Die Einnahmen aus diesen Jagden und aus Naturtourismus zusammen mit begrenzter Eigenjagd motivieren die Gemeindewildhüter und erlauben die Finanzierung von dörflichen Entwicklungsmaßnahmen. Dadurch wird auch eine Unterstützung der nicht direkt eingebundenen Dorfbevölkerung ermöglicht.

    Für dieses Artenschutzprojekt werden wir seit 2019 maßgeblich vom Zoo Dresden unterstützt.

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  • Buschmannhase

    Buschmannhase


    Riverine Rabbit, Bunolagus monticularis
    Südafrika, zeitlich unbefristet, seit 1998
    Projektcode: 1.Bunolagus monticularis ZAF 1998-4541


    Der Buschmannhase gilt als eine der seltensten und bedrohtesten Säugetierarten überhaupt. Die seltenen Tiere sind in der Karoo endemisch und haben sich auf ein ganz bestimmtes, in einer Wüstenregion erwartungsgemäß sehr begrenztes Habitat spezialisiert: die diskontinuierliche Ufervegetation und die saisonal überschwemmten Randzonen entlang der Flüsse.

    Die ZGAP war die erste Artenschutzorganisation, die die Arbeit zum Schutz des Buschmannhasen förderte. Im Zeitraum von 1998 bis 2003 wurde das Projekt allein durch Gelder der ZGAP finanziert, bis sich schließlich 2003 gemeinsam mit der ZGAP die in Südafrika ansässige Artenschutzorganisation Endangered Wildlife Trust des seltenen Kaninchens annahm.

    Die Arbeit bestand zunächst aus intensiver Feldforschung zur Bestimmung des Verbreitungsgebietes. Mithilfe von Kamerafallen und in Zusammenarbeit mit den Landbesitzern wurde eine Bestandserfassung vorgenommen, für die zuvor eine eingehende Aufklärungsarbeit der ansässigen Farmer erforderlich war. Im Laufe der Zeit konnten vier Schutzzonen (sog. Riverine Rabbit Conservancies) etabliert werden, die etwas 360 000 ha Farmland umfassen, auf dem der Buschmannhase lebt. In diesen Bereichen werden hoch isolierte und gefährdete Habitatfragmente identifiziert und rehabilitiert (Habitatmanagement). Die Aufklärung der Bevölkerung hat zudem das Bewusstsein für die Einzigartigkeit und die Bedrohung des Buschmannhasen geweckt, und bildet nach wie vor einen entscheidenden Baustein der Schutzmaßnahmen.

  • Ecuadoramazone

    Ecuadoramazone


    Lilacine Amazon, Amazona lilacina
    Ecuador, zeitlich unbefristet, seit 1984
    Projektcode: 2.Amazona lilacina.ECU.1984.FBP.SPS-4667


    Die Ecuadoramazone wird mit einem geschätzten Bestand von 600 – 1.700 Tieren von der IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Sie ist vor allem durch den Fang für den Handel und die Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht. Es wird davon ausgegangen, dass der Bestand weiter abnimmt.

    Zu Beginn wurde das Projekt zeitlich befristet gefördert. Dabei ging es zunächst darum, die Verbreitung und den Bestand von A. lilacina im Norden Ecuadors (Manabi und Esmeraldas) abzuschätzen. Insbesondere sollten wichtige Gebiete identifiziert werden, die als Schlafplatz, zur Nahrungssuche oder Brut genutzt werden. Gleichzeitig sollte die genetische Variabilität dieser Population im Vergleich mit der aus dem Süden des Landes bestimmt werden.

    Im Jahr 2016 wurde beschlossen, die Forschungsarbeit zum Schutz der Ecuadoramazone dauerhaft – also time-unlimited - zu fördern.

  • Europäischer Nerz

    Europäischer Nerz


    European mink, Mustela lutreola
    Estland/Deutschland, befristet


    Der Europäische Nerz ist eines der seltensten Säugetiere Europas und wurde inzwischen nahezu komplett durch den oberflächlich ähnlichen aber nicht näher verwandten Amerikanischen Mink verdrängt. In Deutschland gilt der Europäische Nerz seit 1925 als ausgestorben. Die ZGAP fördert die ex-situ Zucht sowie Auswilderungsprojekte in Estland und in Deutschland (Steinhuder Meer).

    Der Schutz des Europäischen Nerzes in Estland beruht auf drei Säulen: Aufbau- und Erhaltung einer ex-situ-Population im Rahmen eines EEP (European Endangered Species Programme) im Zoo Tallinn, Aufbau von isolierten Populationen auf zwei Inseln (Hiiumaa und Saaremaa) und Feldforschungsmaßnamen. Insbesondere soll untersucht werden, welche Faktoren das Überleben der ausgewilderten Tiere beeinflussen.

    Seit 2014 entwickelt sich die Population auf der Insel Hiiumaa sehr positiv und 2015 kam es auch am Steinhuder Meer zu einer Sensation, als zum ersten Mal seit fast 100 Jahren Europäische Nerze in freier Wildbahn in Deutschland geboren wurden.

  • Galapagos-Sturmvogel

    Galapagos-Sturmvogel


    Galapagos Petrel, Pterodroma phaeopygia
    Ecuador, zeitlich befristet, seit 2020


    Der Galapagos-Sturmvogel ist, wie der Name bereits andeutet, eine nur auf den Galapagos-Inseln heimische Seevogelart. Männchen und Weibchen sind mit bloßem Auge kaum zu unterscheiden, auch die Jungtiere ähneln in ihrem Aussehen bereits stark den erwachsenen Tieren. Die Vögel verbringen einen Großteil ihres Lebens auf dem Meer, wo sie für sich selbst und ihre Nachkommen jagen, kehren jedoch zur Fortpflanzung und Brut an Land zurück. Hier sind sie allerdings zunehmend durch invasive Arten stark bedroht. Durch Menschen eingeschleppte Schädlinge wie Ratten, aber auch verschiedene domestizierte Tiere wie Katzen, Hunde oder Vieh schädigen ihre Nester, zerstören Gelege und töten die Jungtiere, sodass die Population bereits stark zurückgegangen ist.

    Dieses Projekt, umgesetzt durch unseren Projektpartner Jocotoco und gefördert durch den Vogelpark Malrow, dient einerseits zur Kontrolle der Population der Vögel, andererseits jedoch auch zur Schädlingsbekämpfung, um die Gelege der Tiere zu schützen und die Population zu stabilisieren. Seit 2019 wurden im Jocotoco-Reservat sieben Kolonien und 193 Brutstätten für den Galapagos-Sturmvogel identifiziert. Gleichzeitig konnten mithilfe von Fallen sowohl Ratten als auch wildlebende Katzen gefangen werden. Mit der Installation von zusätzlichen Wildtierkameras soll nun überprüft werden, ob weitere, inselfremde Arten, die den Fallen bisher ausgewichen sind, identifiziert werden können. Eine weitere Bedrohung für die Brutkolonien stellen wilde Hunde und Schweine dar, die den erwachsenen Sturmvögeln Schaden zufügen oder Gelege zerstören können - auch ihre Präsenz soll mithilfe der Kameras überwacht werden. Außerdem ist mit einem umfassenden Wiederaufforstungsprojekt begonnen worden, um die natürliche Inselflora wiederherzustellen.

  • Gangesgavial

    Gangesgavial


    Gharial, Gavialis gangeticus
    Nepal, zeitlich befristet, seit 2020


    Der Gangesgavial oder auch Echter Gavial, kommt heute nur noch in Nepal und im Norden Indiens vor. Beide Populationen werden von der IUCN als von der Ausrottung bedroht eingestuft. Charakteristisch für diese Art sind die schmale, langgezogene Schnauze mit bei männlichen Tieren knollenartiger Verdickung, die der Lautäußerung dient. Die hierdurch verstärkten Laute der Tiere können bis zu einen Kilometer weit gehört werden.

    Das von uns zusammen mit dem Zoo Heidelberg unterstützte Projekt dient vor allem der Erforschung der Fortpflanzungs- und Nestbauökologie des Gangesgavials im Barida Nationalpark im Südwesten Nepals. Entsprechend konnten bereits im März 2022 zwei brütende Gruppen von Gavialen, die jeweils aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestanden, identifiziert werden. Außerdem wurden mehrere Nester gefunden, von denen eins bis zu 60 Jungtiere enthielt. Um die Brutgebiete der Gaviale zu schützen, soll in Zukunft die touristische Aktivität in den betroffenen Gebieten eingeschränkt werden, um beispielsweise Störungen durch Fischfang oder Campingaktivitäten zu minimieren. Zusätzlich wurden vor Ort wissenschaftliche Fachkräfte ausgebildet, um weitere Daten über das Brutverhalten der Tiere, die Umweltbedingungen, und die örtlichen Gavial-Populationen selbst zu sammeln. In den nächsten Jahren soll außerdem die wissenschaftliche Präsenz vor Ort verstärkt werden, damit die Jungtiere, die in im bisherigen Projektzeitraum geschlüpft sind, kontinuierlich weiter zu beobachten und um weitere Brutgebiete finden zu können.

  • Gelbbrustkapuziner

    Gelbbrustkapuziner


    Yellow-breasted Capuchin, Sapajus xanthosternos / Cebus xanthosternos
    Brasilien, zeitlich unbefristet, seit 1994
    Projektcode: 1.Cebus xanthosternos.BRA.1994-4593


    Der Gelbbrustkapuziner ist eine Primatenart, die in den tropischen Wäldern der brasilianischen Atlantikküste vorkommt. Die Neuweltaffen sind aufgrund von massiven Verlusten ihres Lebensraumes und durch starke Bejagung vom Aussterben bedroht.

    Die ZGAP fördert seit 1994 Forschungsarbeiten zur Lebensweise und zur Verbreitung dieser Affen. Anhand dieser Daten wurden Vorschläge zur Festlegung von Schutzgebieten gemacht, in denen die Tiere vor illegaler Jagd und weiterem Verlust ihres Lebensraumes geschützt sind. Zudem wird versucht, als Haustiere gehaltene Gelbbrustkapuziner für die Etablierung einer ex situ-Population zu gewinnen.

  • Goldene Skiffia

    Goldene Skiffia


    Golden skiffia, Skiffia francesae
    Mexiko, zeitlich befristet, 2020


    Die Goldene Skiffia gehört zu den Hochlandkärpflingen, einer der repräsentativsten Familien von Süßwasserfischen in Mexiko, und ist eine nur im Rio Teuchitlán beheimatete Fischart. Als relativ kleine Art wird sie nur ungefähr 4 cm lang, zeichnet sich jedoch durch eine deutliche, goldschimmernde Färbung aus. Die Männchen sind durch ihre längeren Flossen und den ausgeprägteren Kopf von den Weibchen zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fischarten ist die Goldene Skiffia ovovivipar, bringt also im Mutterleib aus Eiern geschlüpfte Jungtiere zur Welt.

    Leider ist die Goldene Skiffia in der Natur bereits ausgerottet, soll jedoch mithilfe dieses Projekts nachgezüchtet und wieder in ihrem Habitat angesiedelt werden. Hierfür werden mehrmals im Jahr mehrere hundert Nachzuchten der Skiffia in den Fluss ausgesetzt, während dessen Wasserqualität mit verschiedenen biochemischen Verfahren genau überwacht wird. Die Verschmutzung des Wassers durch den Menschen zählt zu den Hauptbedrohungsfaktoren für die Art. Ziel ist außerdem, ein langfristiges Umweltbildungsprogramm vor Ort zu etablieren, um die Mithilfe der Bevölkerung bei der Rettung dieser Art in ihrem verbliebenen Lebensraum und bei der Erhaltung von natürlichen Ressourcen in den Flusslebensräumen der Region zu sichern.

  • Goldkopflangur

    Goldkopflangur


    Cat Ba Langur Trachypithecus poliocephalus poliocephalus
    Vietnam, zeitlich unbefristet, seit 2000
    Projektcode: 1.Trachypithecus policephalus policephalus.VNM.2000-4517


    Der Goldkopflangur kommt nur noch auf der vietnamesischen Insel Cat Ba vor und ist mit nur noch 64 Individuen (Stand 2006) die am stärksten bedrohte Primatenart der Welt.

    Obwohl das Verbreitungsgebiet des Goldkopflanguren 1986 zum Nationalpark erklärt wurde, konnte das weitere Abnehmen der Population nicht verhindert werden.

    Hauptgründe für die Bedrohung sind Wilderei (sowohl zum Verzehr des Fleisches als auch für die traditionelle Medizin), Zerstörung des Lebensraumes aufgrund des Bevölkerungswachstums und unkontrollierte, von Honigsammlern gelegte Feuer. Aber auch der mangelhaft organisierte Tourismus im Cat Ba Nationalpark führt zur Störung und damit zu einer verminderten Fortpflanzung der Tiere. Da die männlichen Tiere besonders häufig Opfer von Wilderern werden, ist die Inzuchtgefahr zudem sehr groß.

    Seit November 2000 wird der Goldkopflangur aufgrund des Engagements der ZGAP durch das Cat Ba Langur Conservation Project geschützt, das zwei wichtige Programme verfolgt:

    • Zum einen wurde im Nationalpark ein von einer Pufferzone umgebenes Schutzzentrum im Bereich des Weltnaturerbes “Halong Bay” eingerichtet, in dem 35% der verbleibenden Population leben.
    • Zum anderen wurden Maßnahmen zum Schutz der außerhalb des Parks lebenden Languren etabliert, bei denen Einheimische die Subpopulationen und ihre Habitate überwachen und die Bevölkerung, lokale Politiker und Touristen über die Bedrohung der Tiere und ihres Lebensraumes aufklären.

  • Himmelblauer Zwergtaggecko

    Himmelblauer Zwergtaggecko


    Turquoise Dwarf Gecko, Lygodactylus williamsi
    Tansania, zeitlich befristet, seit 2009


    Die Art kommt ausschließlich in Tansania vor und ist auf eine einzige Baumart, die Pandanuspalme (Pandanus rabaiensis), angewiesen. Die Hauptverbreitung liegt im Kimboza Wald, einem Tieflandregenwald mit hoher Biodiversität. Der Gecko lebt auf den ausgewachsenen Palmen in Waldresten, die stark von Bränden, invasiven Baumarten und Rodung bedroht sind.

    In der aktuellen Projektphase werden 10 km Brandschneisen gegen Waldbrände gelegt und freigehalten. Die lokale Bevölkerung wird ausgebildet und für Anti-Wilderer-Patrouillen und als Waldhüter eingesetzt. Auf 50 ha Gelände wird die konkurrierende invasive Baumart Cedrela odorata von Hand gerodet, um damit die Verbreitung der Pandanuspalmen durch natürlichen Aufwuchs zu fördern und somit eine Zukunft für die Geckos und lokale Bevölkerung gleichermaßen zu schaffen.

  • Hunter-Antilope

    Hunter-Antilope


    Hirola, Beatragus hunteri
    Kenia/Somalia, zeitlich befristet, 1997, 2011


    Die Hirola gehört zur Gruppe der Kuhantilopen und ist eine der seltensten Antilopen der Erde. Sie kommt nur noch im Grenzgebiet zwischen Kenia und Somalia vor.

    Der Bestand brach von ca. 10 000 Tieren in den 1970er-Jahren auf weniger als 500 Individuen ein. Die IUCN stuft die Hunter-Antilope als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) ein.

    Um das zukünftige Populationsmanagement zu optimieren, waren intensive Grundlagenforschungen zur Bestandsdemographie und Habitatwahl notwendig, die von der ZGAP gefördert wurden.

  • Java-Plumplori

    Java-Plumplori


    Javan slow loris, Nycticebus javanicus
    Indonesien, zeitlich befristet, 2012


    Nicht erst seit dem Auftauchen von Youtube-Videos mit „zahmen“ Plumploris als Heimtieren, stellt der illegale Handel mit diesen Halbaffen eine ernste Bedrohung dar.

    Aufgrund von andauernden und gravierenden Nachstellungen für den Heimtiermarkt ist der Bestand in den letzten 24 Jahren nach Angaben der IUCN um mindestens 80% eingebrochen, sodass diese Art mittlerweile als vom Aussterben bedroht gilt. Auch die Zerstörung des Lebensraumes und die Fragmentierung der Populationen trägt erheblich zur Gefährdung des Java-Plumploris bei.

    Die ZGAP finanzierte Feldstudien zur Bestimmung des Bestands und förderte gemeinsam mit Kommunikatoren ein Schutzprogramm vor Ort. In Zusammenarbeit mit TRAFFIC Southeast Asia wurden Kurzfilme zur Aufklärung für Youtube und das Fernsehen produziert.

  • Javanisches Pustelschwein

    Javanisches Pustelschwein


    Java warty pig, Sus verrucosus
    Indonesien, zeitlich unbefristet, seit 2007
    Projektcode: 1.Sus verrucosus.IDN.2007-4526


    Im Cikananga Conservation Breeding Center (CCBC), Sukabumi, West Java, Indonesien, baute die ZGAP eine ex-situ-Population des hochbedrohten Javanischen Pustelschweins auf. Diese in Menschenobhut gezüchteten Tiere stellen zum einen eine Reservepopulation dar, zum anderen sollen die Nachkommen für eine Auswilderung im natürlichen Lebensraum zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit der Taman Safari Organisation hat die ZGAP im Taman Safari Bogor mit Nachzucht aus Cikananga eine zweite räumlich getrennte Population etabliert und arbeitet derzeit am Aufbau einer dritten Zuchtstation im Taman Safari Prigen in Ost-Java.

  • Langschwanz-Chinchilla

    Langschwanz-Chinchilla


    Long-tailed chinchilla, Chinchilla lanigera
    Chile, zeitlich unbefristet, seit 2007
    Projektcode: 7.Chinchilla.CHL.2007-4556-TU


    Chinchillas sind nachaktive Nagetiere, die zu den Meerschweinchenartigen zählen. Einst waren sie in den Gebirgen und Vorgebirgen Südamerikas weit verbreitet, doch aufgrund von massiver Bejagung – insbesondere zwischen 1840 und 1916 wurden wahrscheinlich mehr als 21 Millionen Chinchillas wegen ihres Pelzes getötet – und Verlust ihres Lebensraums ist der Bestand massiv eingebrochen.

    Seit das Langschwanzchinchilla Mitte der 1970er Jahre in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wiederentdeckt wurde, wurde eine Serie an Studien durchgeführt, in denen das Verhalten der Tiere, ihr Habitat und die Populationsdynamik untersucht wurden, um geeignete Schutzmaßnahmen einzuleiten. So ist heute die Jagd verboten und die Tiere werden durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. Trotzdem wird ihr Lebensraum durch weidende Nutztiere, das Sammeln von Brennholz oder den Bergbau weiter zerstört.

    Die Organisation „Save the Wild Chinchillas“ führt Forschungsarbeiten zum Verhalten der Tiere durch, schafft Vegetationskorridore zwischen den einzelnen Populationen um einen genetischen Austausch zu ermöglichen und führt Aufklärungskampagnen bei der lokalen Bevölkerung durch, um diese für den Schutz der Tiere zu gewinnen. Auch Amphibien, Vögel und Säugetiere wie der Puma, kleinere Katzen- oder auch Fuchsarten profitieren von dem wiederhergestellten Lebensraum.

  • Mitchell-Lori

    Mitchell-Lori


    Trichoglossus forsteni mitchelli
    Indonesien, zeitlich befristet, 2014


    Der Mitchell-Lori ist eine Unterart des Forsten-Loris, die vom Allfarblori (Trichoglossus haematodus) abgetrennt wurden. Er kommt nur auf Bali und Lombok in Indonesien vor. Durch Habitatverlust und Fang für den Vogelhandel ist der Bestand in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen und es besteht die Gefahr, dass er im Freiland schon ausgerottet ist, auch wenn der IUCN Status der Art derzeit mit near threatened – potenziell gefährdet – angegeben wird.

    Der Fonds für bedrohte Papageien und die Strunden-Papageienstiftung finanzierten Expeditionen auf Lombok und Bali, um einen Überblick über den Status, die Verteilung und die Habitateigenschaften von Mitchell’s Allfarblories auf diesen beiden Inseln zu erhalten. Zudem sollte mit dem Projekt der Focus der Behörden auf das Problem des illegalen Vogelhandels gelenkt werden.

  • Nördliche Batagur-Flussschildkröte

    Nördliche Batagur-Flussschildkröte


    Northern River Terrapin, Batagur baska
    Bangladesch, zeitlich unbefristet, seit 2014
    Projektcode: 3.Batagur baska.BGD.2014.DGHT-4637


    Die nördliche Batagur-Flussschildkröte kam ursprünglich in großer Zahl in den Flussmündungsgebieten und Mangroven von Nordostindien, Bangladesch und Myanmar vor. Mittlerweile ist die faszinierende Schildkröte jedoch aufgrund von Bejagung, Entnahme der Gelege und der Zerstörung ihres Lebensraumes vom Aussterben bedroht. Die Artenschutzorganisation Turtle Survival Alliance (TSA) zusammen mit dem Tiergarten Schönbrunn (Wien) widmen sich mit großem Einsatz der bereits erfolgreichen Nachzucht der Tiere und werden dabei seit vielen Jahren von der ZGAP unterstützt.

    Parallel zur ex situ- Erhaltungszucht müssen die bereits seit mehreren Jahren andauernden Bemühungen fortgesetzt werden weitere Tiere zu lokalisieren.

    Da keine wildlebenden Exemplare bekannt sind, ist über die Biologie und Ökologie der nördlichen Batagur-Flussschildkröte nichts bekannt. Eine Wiederansiedlung in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ist aber nur dann sinnvoll, wenn konkretes und fundiertes Wissen über die Ansprüche der Tiere vorhanden ist. Ein wichtiger Focus des Auffangzentrums liegt somit auch auf der Forschung um die nötigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiederauswilderung zu schaffen.

  • Olivastrild

    Olivastrild


    Green Avadavat, Amandava formosa
    Indien, zeitlich befristet, seit 2022
    Projektcode: 2.Amandava formosa.IND.2022-4758


    Olivastrilds, auch Grüner Tigerfinken genannt, sind in Indien endemisch und haben ein extrem begrenztes Verbreitungsgebiet. Das Projekt zielt auf die Erforschung und den Schutz der im Mount Abu Wildlife Sanctuary ansässigen Population ab. Aufgrund des Rückgangs der Population werden sie auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Die Zukunft dieser Art ist äußerst ungewiss, und das Mount Abu Wildlife Sanctuary ist möglicherweise eines der letzten sicheren Habitate für diese Vögel. Die Art ist aufgrund des illegalen Abfangens mit Fallen und verschiedener anthropogener Bedrohungen stark gefährdet, und die Populationen müssen dringend durch Erhebungen ermittelt und geschützt werden.

    Dieses Projekt wird die anfänglichen Schutzmaßnahmen fortsetzen und ausbauen und eine konzertierte Schutz- und Forschungsaktion zum Erhalt der Olivastrild-Population und ihres empfindlichen Lebensraums einleiten. Es wird dazu beitragen, den Status dieser wenig erforschten Art besser zu verstehen, den Lebensraum zu schützen und insgesamt genügend Informationen zu sammeln, um die langfristige Zukunft der Art zu sichern und das Wildschutzgebiet als Schlüsselstandort für die Art zu etablieren.

    Damit wirksame Erhaltungsmaßnahmen formuliert werden können, ist dieses Projekt der erste Schritt zur Sammlung von Primärdaten durch Erhebungen und der erste Versuch, ein Erhaltungsprojekt zu starten, das auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit umfasst.

  • Pakarana

    Pakarana


    Pakarana, Dinomys branickii
    Kolumbien, zeitlich unbefristet, seit 2004
    Projektcode: 1.Dinomys branickii.COL.2004-4596


    Seit ihrer Entdeckung als seltene Nagetiere bekannt, gab es nur wenig Informationen über die Biologie der scheuen Pakaranas. Schon seit 2004 wird ein Projekt zum Aufbau einer ex situ-Population und zur Erforschung der in den Ausläufern der Anden heimischen Tiere gefördert. In den Vergangenen Jahren konnten dabei wichtige neue Erkenntnisse über die Art gesammelt werden.

    Die Forschungen der vergangenen Jahre haben geholfen, die Biologie der Pakaranas besser zu verstehen, mittels ihrer Anwendung weitere Nachzuchterfolge zu verzeichnen und 2017 eine erste Wiederansiedlung starten zu können.

    Seit 2020 wird neben den anhaltenden Nachzuchtbemühungen durch das Projekt auch eine stabile Familiengruppe mit Jungtieren betreut. Jedoch sind weitere Informationen zur Artenökologie und Lebensraumnutzung der Pakaranas erforderlich, um die Bedrohungsfaktoren für die Tiere besser verstehen zu können. Des Weiteren ist die Art in Kolumbien immer noch als „gefährdet“ gelistet, weshalb die Studien weiterhin sehr wichtig für den Erhalt der Pakaranas sind. Die ZGAP fördert daher weiterhin dieses Langzeitprojekt samt der Wiederansiedlung.

  • Peters Ameive

    Peters Ameive


    Peters-Ameive, Holcosus orcesi
    Ecuador, zeitlich befristet, 2020


    Die Peters-Ameive ist eine in Ecuador endemische Echse aus der Familie der Schienenechsen, auch Tejus genannt. Sie lebt bevorzugt in Regionen mit Buschland in Höhen von ca. 1.500 Metern über dem Meeresspiegel, und wird von der IUCN als critically endangered (kritisch gefährdet) eingestuft. Tatsächlich nahm man bereits an, die Art sei in ausgerottet, bis vor einigen Jahren noch zwei kleine Populationen in der Provinz Azuay in Ecuador wiederentdeckt wurden.

    Im Rahmen dieses Projekts wurden die Populationen der Peters-Ameive im Yunguilla-Reservat in Ecuador sowie in anderen Regionen in der Nähe des Reservats nachgewiesen. Mithilfe von Begehungen und dem Aufstellen von Eimerfallen konnten mehrere adulte Individuen erfasst werden, die ins Amaru Reptile Conservation Center in Cuenca gebracht wurden. Hier wird derzeit ein Ex-Situ-Zuchtprogramm aufgebaut und, sobald mehrere Generationen erfolgreich gezüchtet wurden, die Nachzuchten wieder im Reservat angesiedelt. Gleichzeitig soll unter Miteinbeziehung der Lokalbevölkerung der Habitatzerstörung entgegengewirkt werden, die vor allem durch die Expansion der örtlichen Infrastruktur, aber auch durch freilaufende Katzen oder Ackerbau vorangetrieben wird.

  • Prinz-Alfred-Hirsch

    Prinz-Alfred-Hirsch


    Philippine Spotted Deer, Rusa alfredi
    Philippinen, zeitlich unbefristet, seit 1984
    Projektcode: 1.Cervus alfredi.PHL.1998-8.PBCFI.PHL.2012-4501


    Eine der ersten Arten, auf die die ZGAP aufmerksam machte, war 1984 der knapp vor der Ausrottung stehende Prinz-Alfred-Hirsch Rusa alfredi (ehem. Cervus alfredi). Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN tauchte die Art nicht auf – sie war einfach „in Vergessenheit geraten“. Ein Grund hierfür war, dass der Prinz-Alfred-Hirsch, der endemisch auf den Visayas-Inseln vorkommt, bis 1983 nur als Unterart Cervus unicolor alfredi des Sambar klassifiziert war.

    Die ZGAP führte intensive Recherchen durch, kontaktierte Fachleute und beteiligte sich organisatorisch und finanziell an einem Rettungsprogramm, in das auch verschiedene Zoos in Europa, Australien und den USA eingebunden sind. 1990 begann in enger Zusammenarbeit mit der philippinischen Regierung ein Erhaltungszuchtprojekt. Die Bemühungen waren von Erfolg gekrönt: im Zuchtbestand der Art leben heute (Stand 2015) über 110 Tiere, sodass die Art von der IUCN mittlerweile nur noch als „gefährdet“ gelistet wird. Dennoch sind die Tiere durch intensive Bejagung und fortwährende Zerstörung ihres Lebensraumes stark unter Druck. Eine Fortführung der Schutzmaßnahmen ist zwingend erforderlich.

  • Riesengürteltier

    Riesengürteltier


    Giant Armadillo, Priodontes maximus
    Brasilien, zeitlich unbefristet, seit 2019
    Projektcode: 1.Priodontes maximus.BRA.2019-4725


    Das Giant „Armadillo Conservation Program“ bemüht sich um den Schutz und den Erhalt des Riesengürteltiers (Priodontes maximus) in Brasilien. Die Partner der ZOOLOGISCHEN GESELLSCHAFT FÜR ARTEN- UND POPULATIONSSCHUTZ e.V. vor Ort, das Instituto de Conservação de Animais Silvestres (ICAS), bemühen sich um die größte noch lebende Gürteltierart. Mittels Forschung, direkter Schutzmaßnahmen und Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung wird versucht, die von der IUCN als gefährdet und mit abnehmenden Populationszahlen eingestufte Art zu erhalten.

    Die Tiere gelten bereits natürlicherweise als eher seltene Einzelgänger, deren Lebensweise und Biologie bisher nur unzureichend bekannt ist. Die ersten durch das Projekt geleiteten Studien haben gezeigt, dass die Tiere aufgrund ihrer geringen Reproduktionsraten und Individuendichten noch weit mehr als angenommen vom Aussterben bedroht sind. Eine weitere akute Gefahr stellen der zunehmende Straßenverkehr, gezielte Jagd und die fortschreitende Fragmentierung ihres Lebensraumes dar. Daher führen unsere Projektpartner Erhaltungs- und Umweltbildungsmaßnahmen in verschiedenen Regionen Brasiliens durch, darunter im Pantanal, dem Atlantischen Regenwald, und im Cerrado.

    Im Rio Doce State Park im östlichen Bundesstaat Mina Gerais existiert die letzte Population an Riesengürteltieren im Atlantischen Regenwald. Mittels einer Kamerafallenstudie konnten im Park aber noch verschiedene Adulttiere identifiziert werden. Auch dieser Lebensraum ist durch die Brände im letzten Jahr und Wilderei akut bedroht. Dieser Projektteil zielt darauf ab, die Lebensfähigkeit der Riesengürteltierpopulation zu bewerten und die lokale Bevölkerung zu sensibilisieren, damit die Art im Atlantischen Regenwalt nicht gänzlich ausgerottet wird und stattdessen als Flaggschiffart und Symbol für den Park etabliert wird.

  • Rotsteißkakadu

    Rotsteißkakadu


    Red vented cockatoo (Katala Foundation), Cacatua haematuropygia
    Philippinen, zeitlich unbefristet, seit 1998
    Projektcode: 2.Cacatua haematurophygia.PHL.1999.SPS.FbP-4503


    Um die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Papageienart zu garantieren, wurde 1998 von der Katala Foundation ein Schutzprojekt auf der philippinischen Insel Palawan ins Leben gerufen. Die ZGAP gehörte zusammen mit der Loro Parque Fundacion, dem Zoo Chester und dem ZooParc de Beauval von Anfang an zu den wichtigsten Förderern des Programms.

    Zu Beginn des Projektes umfasste die Kakadupopulation dieser Insel lediglich 23 Vögel. Als Ursache der starken Bestandsdezimierung gilt vor allem der lukrative illegale Handel als Käfigvögel, für den die Kakaduküken aus jedem gefundenen Nest entnommen und auf Märkten verkauft werden. Weitere Bedrohungen für den Rotsteißkakadu sind die Zerstörung der Küstenlebensräume und die Verfolgung als vermeintliche Schädlinge in der Landwirtschaft.

    Durch intensive Bewachung der Nistbäume, Ausbildung von Wildhütern, Zufütterung der Nestlinge, Aufklärung der lokalen Bevölkerung sowie Aufforstungsprojekte und Auswilderungen im ehemaligen Verbreitungsgebiet, gelang es dem Projektteam den Bestand wieder auf über 350 Individuen zu erhöhen.

    Wesentlich für diese Bestandserholung war die Gewinnung der ehemaligen Wilderer als Projektmitarbeiter. Den ortsansässigen armen Kleinbauern, die die Jungvögel jährlich aus den Nestern holten, wurden Arbeitsplätze im Team angeboten. Jetzt sorgen die ehemaligen „Nesträuber“ für den Schutz der Jungvögel und bereichern mit ihrem Wissen zur Lage der Nisthöhlen, sowie zur Jungenaufzucht das Projekt.

  • Saigaantilope

    Saigaantilope


    Saiga antelope, Saiga tatarica tatarica
    Kasachstan, zeitlich befristet, 2016-2017


    Der Rückgang der Saigaantilope in Kasachstan von über einer Million Tieren Anfang der 1990er Jahre auf wenige Zehntausend nach dem Jahr 2000 ist einer der dramatischsten Bestandszusammenbrüche einer Säugetierart in der jüngeren Geschichte. Die illegale Jagd auf männliche Saigas, deren Hörner den Markt der „Traditionellen Chinesischen Medizin“ belieferten, unzureichende Reproduktion durch das gestörte Geschlechterverhältnis und intensive Wilderei für Fleisch waren die Ursachen dieses Rückgangs.

    Zwei Populationen in Kasachstan konnten sich dank verbesserter Schutzmaßnahmen und einer verminderten wirtschaftlichen Attraktivität der kommerziellen Wilderei zunächst erholen. Allerdings kam es 2014 in der damals mit ca. 230.000 Tieren größten Population zu einem Massensterben, bei dem fast alle Tiere in den betroffenen Herden innerhalb weniger Tage starben, insgesamt wohl etwa 200.000 Saigas.

    Dieses Massensterben hat nochmals die Notwendigkeit bestätigt, auch bei positiver Entwicklung in einzelnen Teilarealen alle Populationen zu erhalten. Die Population im Ustyurtgebiet war seit den späten 1980er Jahren von 265.000 auf nur noch 1270 Tiere gefallen (Stand 2015). Die ZGAP förderte daher die Durchführung von Feldarbeiten zur Sicherung dieser Population. Durch intensive Arbeit mit lokalen Hirten, die noch immer opportunistisch wilderten, gelang es einen gemeindebasierten Wildschutzverein zu etablieren, der es sich zum Ziel gesetzt hat die Wilderei effektiv zu unterbinden. Weitere derartige Vereine sollen folgen, um das gesamte Streifgebiet dieser wandernden Saigapopulation abzudecken. Nach der Erholung des Bestandes sollen künftig nachhaltige Jagdmöglichkeiten für die lokalen Wildschutzvereine den dauerhaften Schutz motivieren. Bis dies möglich sein wird, ist weiterhin Hilfe in Form von Beratung, Ausrüstung und finanzieller Unterstützung zur Deckung laufender Kosten erforderlich.

  • Salvadori-Weißohrsittich

    Salvadori-Weißohrsittich


    Grey-breasted parakeet, Pyrrhura griseipectus
    Brasilien, zeitlich unbefristet, seit 2007
    Projektcode: 2.Pyrrhura griseipectus.BRA.2007.FbP.SPS-4529


    Der Salvadori-Weißohrsittich ist eine vom Aussterben bedrohte brasilianische Papageienart. Insbesondere die Zerstörung seines Lebensraums zur Errichtung von Kaffeeplantagen und der illegale Fang für den Handel als Heimtier tragen dazu bei, dass der Bestand dramatisch schwindet.

    Da über die Biologie und Ökologie dieser Vögel nur sehr wenig bekannt war, förderte die ZGAP ein umfangreiches Projekt in den Baturité-Bergen, das mehrere Ansätze zum Schutz der Tiere verfolgte:

    • Zum einen lag der Focus auf der Forschung über Fortpflanzungsverhalten, Habitatnutzung, Futterpräferenzen und die Auswahl von Ruhe- und Brutplätzen.
    • Zum anderen wurden zahlreiche, unterschiedliche Umweltbildungs- und Aufklärungsaktionen durchgeführt.
    Bisher hat sich der Bestand durch die Schutzmaßnahmen fast verdreifacht, die Wilderei ist zurückgegangen und jedes Jahr werden mehr Jungvögel groß. Durch die Feldforschungen wurde zudem eine neue, isolierte Population entdeckt.

    Das Schutzprojekt in den Baturité-Bergen erhält zunehmend Geltung in der lokalen und regionalen Naturschutzpolitik. Hierdurch vermehren sich ihre Möglichkeiten, Einfluss auf naturschutzpolitische Zielsetzungen zu nehmen und die Durchsetzung von Umweltgesetzen und -vorschriften in der Region zu fördern.

    Für dieses Artenschutzprojekt werden wir seit 2019 maßgeblich vom Vogelpark Marlow unterstützt.

  • Saola

    Saola


    Saola, Pseudoryx nghetinhensis
    Vietnam/Laos, zeitlich befristet, 2013


    Die Entdeckung der Saola, auch Vu-Quang-Antilope oder Vietnamesisches Waldrind genannt, im Jahr 1993 war eine zoologische Sensation. Von der IUCN als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingestuft, waren sofortige Maßnahmen zum Schutz unabdingbar.

    Die ZGAP förderte ein Treffen der Saola Working Group, um Methoden zum Auffinden der letzten Tiere zu entwickeln, die Wilderei durch Schlingenfang zu reduzieren und die Möglichkeit eines ex-situ-Zuchtprogramms zu erörtern. Dabei konnten erste dringende Maßnahmen zum Schutz der Saola identifiziert werden.

    Die Art ist jedoch weiterhin hochbedroht und benötigt den höchsten Schutz.

  • Schwarzflügelstar

    Schwarzflügelstar


    Black-winged Starling, Sturnus melanopterus
    Indonesien, zeitlich unbefristet, seit 2014
    Projektcode: 8.Taman Safari.IDN.2014-4697


    In Bogor auf der indonesischen Insel Java unterstützt die ZGAP ein Auswilderungsprojekt für den von der Ausrottung bedrohten Schwarzflügelstar (Sturnus melanopterus). Die einst häufig vorkommenden schwarz-weißen Vögel sind heute kaum noch in der Natur vorzufinden. Die hauptsächliche Bedrohung für die Tiere stellt dabei der illegale Vogelfang dar.

    Auf dem geschützten Gelände des Safari-Parks „Taman Safari“ konnten die seltenen Stare erfolgreich nachgezüchtet und in einem sanften Auswilderungsprogramm in die Freiheit entlassen werden.

  • Sulawesi-Hirscheber

    Sulawesi-Hirscheber


    North Sulawesi babirusa, Babyrousa celebensis
    Indonesien, zeitlich unbefristet, seit 2011
    Projektcode: 1.Babyrousa.celebensis.IDN.2011-4643


    Der Sulawesi-Hirscheber wird von der IUCN als gefährdet (Vulnerable) eingestuft. Insbesondere im Norden und im Zentralteil der Insel sind die Bestände durch die Zerstörung ihres Lebensraumes aufgrund von illegalen Goldschürfungen, Holzeinschlag und Brandrodungen sowie durch Wilderei stark bedroht.

    Die Regenwälder in Nantu, Sulawesi (Indonesien) sind eines der letzten Rückzugsgebiete, in dem Hirscheber und andere endemische Arten Wallaceas eine Zuflucht finden. Nantu ist mit einer Größe von 62000 ha eines der wenigen unberührten Waldgebiete Sulawesis.

    Die ZGAP finanziert das Gehalt eines Rangers, um die Wilderei einzudämmen. Deren Einsatz trägt entscheidend zum Erhalt der Art bei. Neben dem unmittelbaren Schutz des Habitats und der darin lebenden Tiere bemühen sich die Projektpartner dabei insbesondere auch um die Aufklärung der lokalen Bevölkerung. So finden Exkursionen mit Studenten und Schülern umliegender Schulen statt. Zudem werden im Projektgebiet wissenschaftliche Studien durchgeführt.

    Insgesamt wird die Situation aufgrund der intensiven Schutzmaßnahmen mittlerweile als relativ gut eingeschätzt, es ist jedoch erforderlich, diese dauerhaft aufrechtzuhalten.

  • Streifenhyäne

    Streifenhyäne


    Striped hyena, Hyaena hyaena
    Tadschikistan, zeitlich befristet, 2017


    Im Gegensatz zur wesentlich häufigeren Tüpfelhyäene ist die Streifenhyäne zwar in Afrika, West- und Südasien weit verbreitet, jedoch ist ihr Areal stark fragmentiert, die Populationsgröße geht zurück und in weiten Gebieten ist die Art lokal ausgestorben. Da sie manchmal Weidetiere reißen und Melonenfelder plündern, kommt es zu Konflikten mit Bauern, die die Tiere töten. In Tadschikistan galt die Art seit Jahren als verschollen und Gerüchte über Hyänenvorkommen ließen sich nicht verifizieren. Nachdem 2014 ein Video mit mehreren getöteten Hyänen im Internet auftauchte, wurde ein Projekt begonnen, in dem zunächst potentielle Vorkommensgebiete identifiziert und das Auftreten der Art nachgewiesen werden sollten.

    Nachdem erste Aufnahmen der Streifenhyäne mit Kamerafallen gelangen, wird jetzt an der Etablierung eines Wildschutzgebietes gearbeitet, von dem auch das Urial oder Steppenschaf, das ebenfalls im westlichen Zentralasien beheimatet ist, profitieren wird. Ziel ist es, Konflikte zu identifizieren und gemeinsam mit Bauern und Hirten an deren Minderung zu arbeiten. Dadurch sollen weitere Tötungen von Hyänen in dieser vermutlich kleinen und isolierten Population vermieden werden.

  • Stummelfußfrösche

    Stummelfußfrösche


    Atelopus, Atelopus spp.
    Kolumbien, zeitlich befristet, 2020


    Die Stummelfußfrösche sind eine Gattung lateinamerikanischer Froschlurche mit etwa 100 Arten, die auch als Harlekinfrösche oder Harlekinkröten bezeichnet werden. Sie kommen zwischen Costa Rica und Bolivien vor und stammen aus der Familie der Kröten. In diesem Projekt wurde die Population von drei verschiedenen, gefährdeten Stummelfußfröschen untersucht, die alle in Höhenlagen der kolumbianischen Anden vorkommen.

    Ein besonderer Bedrohungsfaktor für diese Amphibien stellt die Ausbreitung des Chytridpilzes dar, der Amphibien befällt und bei ihnen eine meist tödlich verlaufende Infektionskrankheit verursacht. Die in Kolumbien lokalisierten Populationen scheinen jedoch bislang stabil – besonderes Interesse liegt daher bei diesem Projekt auch darauf, festzustellen, wie sich diese Stabilität trotz der Infektionsgefahr bislang halten konnte. Das Ziel ist es, Möglichkeiten zum Schutz anderer Atelopus-Populationen ableiten zu können. Gleichzeitig sollen unter Einbindung der lokalen Bevölkerung, Maßnahmen zum Schutz der Stummelfußfrösche ergriffen werden, während in örtlichen Schulen über die Wichtigkeit von Amphibien im Ökosystem (zum Beispiel als Indikatorarten für die Wasserqualität) und die Gefährdungen durch beispielsweise Wasserverschmutzung durch die Landwirtschaft aufgeklärt wird.

  • Tamarau

    Tamarau


    Tamaraw, Bubalus mindorensis
    Philippinen, zeitlich unbefristet, 2013
    Projektcode: 1.Bubalus mindorensis.PHL.2013-4664


    Der Tamarau ist ein asiatischer Zwergbüffel, der nur auf der zu den Philippinen gehörenden Insel Mindoro vorkommt.

    Über die aktuelle Situation der Population war fast nichts bekannt, sodass das Ziel des von der ZGAP geförderten Projektes die Durchführung einer wissenschaftlichen Exkursion zur Erforschung verschiedener Fragestellungen war.

    Im Rahmen der Untersuchungen konnten das momentane stark begrenzte Verbreitungsgebiet und die Bedrohung durch Bejagung bzw. Wilderei identifiziert werden. Es wurden mögliche Ansätze für Schutzmaßnahmen entwickelt, die nun in die Tat umgesetzt werden müssen. In diesem Zusammenhang stand auch die indigene Bevölkerung und deren Integration in die Artenschutzarbeit im Fokus des Projektes.

  • Taubenhalsamazone

    Taubenhalsamazone


    Vinaceous-breasted Amazon, Amazona vinacea
    Brasilien, zeitlich unbefristet, seit 2014
    Projektcode: 2.Amazona vinacea.BRA.2014.SPS.FBP-4677


    Die Taubenhalsamazone (Amazona vinacea) kommt nur im Südosten von Brasilien und einigen angrenzenden Gebieten in Argentinien und Paraguay vor. Durch Lebensraumzerstörung und den Fang für den nationalen und internationalen Heimtierhandel ist sie stark gefährdet. Die IUCN listet die Art derzeit noch als „bedroht“, es wird jedoch angenommen, dass ein hohes Risiko besteht, dass diese Papageien in naher Zukunft in freier Wildbahn ausgerottet werden könnten – in zahlreichen ursprünglichen Verbreitungsgebieten ist dies bereits der Fall.

    Der Fonds für bedrohte Papageien (FbP) und die Strunden Papageienstiftung (SPS) der ZGAP arbeiten in Brasilien mit dem Espaço Silvestre Instituto Carijós zusammen und hat die Rehabilitierung und Auswilderung von über 100 beschlagnahmten Taubenhalsamazonen im Araucárias Nationalpark im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina ermöglicht.

    Die ausgewilderten Amazonen haben sich alle wieder sehr gut in der Freiheit eingelebt und sind nicht länger von menschlicher Betreuung abhängig. Die Tiere werden weiter beobachtet und die dabei erhobenen Daten für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt.

    Zudem besteht die Arbeit des Espaço Silvestre Instituto Carijós darin, die einheimische Bevölkerung intensiv über die Gefährdung der Vögel informieren und den Menschen vor Ort gleichzeitig nachhaltige Verdienstmöglichkeit aufzuzeigen, die sich durch die hohe Popularität der Vögel ergeben. Dadurch trägt das Projekt sowohl zur sozioökonomischen Entwicklung als auch zum Umwelt- und Artenschutz in der Region bei.

    Für dieses Artenschutzprojekt werden wir seit 2019 maßgeblich von der Wilhelma - zoologisch-botanischer Garten – unterstützt.

  • Togian-Hirscheber

    Togian-Hirscheber


    Togian Islands Babirusa Babyrousa togeanensis
    Indonesien, zeitlich befristet, 2023


    Der Togian-Hirscheber ist eine von zwei Hirscheber-Arten, die von der ZGAP durch entsprechende Projekte gefördert werden. Im Gegensatz zum Sulawesi-Hirscheber zeichnet er sich durch eine stark behaarte Schwanzquaste aus. Außerdem sind die für die Art üblichen großen, den Oberkiefer durchstoßenden Eckzähne nicht gebogen, sondern fallen relativ kurz aus und krümmen sich nach vorn. Es handelt sich hierbei um die größte lebende Hirscheber-Art, die von der IUCN als gefährdet eingestuft wird. Die für die gesamte Gattung typischen großen, oberen Eckzähne, die den Kiefer durchbrechen und bei alten Tieren so stark gekrümmt sein können, dass sie wieder in den Kiefer des Tieres einwachsen, sind dabei mehr Statussymbol und sekundäres Geschlechtsmerkmal - zur Nahrungsaufnahme o.ä. eignen sie sich nicht.

    Es handelt sich beim Togian-Hirscheber um eine der am wenigsten erforschten Säugetierarten Indonesiens. Daher dient unser Projekt in erster Linie der Datenerhebung, um die Verbreitung der Art auf der gleichnamigen Insel zu dokumentieren, und weitere Methoden zur Populationserfassung zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurden 100 Kamerafallen aufgestellt und auch die örtliche Bevölkerung miteinbezogen, um die entsprechenden Daten zu erheben. Gleichzeitig sollen die Schlüsseleigenschaften des Habitats der Hirscheber herausgestellt und mithilfe von Workshops die ortsansässigen Nationalpark-Ranger ausgebildet werden, um ihrerseits zum Schutz der Art beizutragen. Entsprechend wird vor Ort eng mit der Kepulauan Togean National Park Agency zusammengearbeitet. Zudem werden „Citizen Scientists“ ausgebildet, um bei den Forschungsarbeiten und der Kommunikation mit den örtlichen Behörden und lokalen Gemeinden zu helfen.

  • Visayas-Mähnenschwein

    Visayas-Mähnenschwein


    Visayan Warty Pig, Sus cebifrons
    Philippinen, zeitlich unbefristet, seit 2014
    Projektcode: 8.Talarak.PHL.2014-4680 (Talarak Foundation)


    Das ausschließlich auf den westlichen Visayas-Inseln (Philippinen) vorkommende Visayas-Mähnenschwein oder -Pustelschwein ist laut IUCN vom Aussterben bedroht (critically endangered). Die IUCN schätzt, dass die Population im Verlauf der nächsten drei Generationen (ca. 21 Jahre) um mehr als 80% einbrechen wird. Der aktuelle Bestand ist in zahlreiche stark fragmentierte Populationen zersplittert.

    Gründe für die dramatische Entwicklung sind der Verlust des Lebensraumes (u.a. durch illegalen Holzeinschlag bzw. kommerziellen Kahlschlag, Ausbreitung der Landwirtschaft sowie Brandrodungen) und die Hybridisierung mit entlaufenen Hausschweinen bzw. Wildschweinen (Sus scrofa). Da die Tiere häufig Ernteschäden verursachen, werden sie zudem sehr stark bejagt und dienen in einigen Regionen immer noch als bevorzugte Nahrungsquelle.

    Die ZGAP fördert seit den 1990er Jahren über das Philippine Biodiversity Conservation Programme (PBCP) die Nachzucht des Visayas-Mähnenschweins und anderer – nur auf den Visayas-Inseln vorkommender Arten – mittels Erhaltungszuchten in zwei Zucht- und Auffangstationen zusammen mit der Talarak Foundation Inc. auf Negros. Ziel ist der langfristige Schutz der Lebensräume und die Wiederansiedelung der Nachzuchten im ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Gleichzeitig werden Forschungsprogramme und Aufklärungskampagnen in der Bevölkerung durchgeführt.

    Aktuell konnten die ersten Nachzuchten im North Negros Natural Park in vorbereitete Eingewöhnungs- und Wiederansiedelungsgehege ausgesetzt werden, um sie unter sicheren Bedingungen an ihren ursprünglichen Lebensraum zu gewöhnen.

    Für dieses Artenschutzprojekt werden wir seit 2019 maßgeblich von der Wilhelma - Zoologisch-Botanischer Garten – unterstützt.

  • Wildkamel

    Wildkamel


    Wild camel, Camelus ferus
    Mongolei, zeitlich unbefristet, seit 2017
    Projektcode: 1.Camelus ferus.MNG.2017-4709


    Nach offiziellen Schätzungen aus dem Jahr 2001 leben in China etwa 600 Wildkamele, und in der mongolischen Wüste Gobi, in der das Schutzgebiet Southern Altay Gobi Nature Reserve (= Great Gobi Reserve A) besteht, weitere 350 dieser Tiere. In menschlicher Obhut werden – soweit bekannt – in China und der Mongolei 15 „wilde Trampeltiere“ gehalten. Damit werden sie seit 2002 von der IUCN als von der Ausrottung bedroht (CR) gelistet.

    Das Wildkamel ist nicht die Wildform des Trampeltiers (Camelus bactrianus), das wurde 2008 durch die Universität Wien bestätigt. Man geht davon aus, dass beide sich vor rund 700.000 Jahren von der Urform der Kamele abgespalten haben. Noch vor 120 Jahren war das Wildkamel in weiten Teilen der Wüsten und Steppen der südlichen Mongolei, Nordwestchinas und Kasachstans zu finden. Es ist meisterhaft an das raue Leben in dieser lebensfeindlichen Region angepasst und widersteht Dürren, kommt mit knappen Futterreserven klar und widersteht sogar nuklearer Strahlung. Doch durch starke Bejagung und Habitatverlust wurde die Art, die zudem noch mit eingeführten Nutztieren um die knappen Ressourcen konkurriert, an den Rand der Ausrottung gebracht.

    Am 18. März 1999 wurde dank des Einsatzes von John Hare und der Wild Camel Protection Foundation von der „Chinese State Environment Protection Administration of China“ ein Schutzgebiet von 107.768 km2 errichtet, das sowohl das Seebecken Lop Nor als auch das bis 1974 genutzte chinesische Kernwaffentestgelände Lop Nor miteinschließt.

    Die ZGAP unterstützt die WCPF bei der Untersuchung der Wüstenhabitate und möglicher zukünftiger Auswilderungs-Standorte für die Wildkamele, der Erforschung von Gründen für den Rückgang von Wasserressourcen, der Einrichtung von Vegetationskorridoren in Schlüsselhabitaten, Schulungsprogrammen für Ranger sowie bei Lösungsansätzen bezüglich des illegalen Bergbaus, der ein großes Problem für die Tiere darstellt.

  • Zuchtstation Prigen Arche

    Zuchtstation Prigen Arche


    Prigen Conservation Breeding Ark
    Indonesien, zeitlich unbefristet, seit 2014
    Projektcode: 8.Taman Safari.IDN.2014-4697


    Die PCBA ist ein Gemeinschaftsprojekt der Indonesischen Taman Safari Gruppe, der ZGAP und des Vogelpark Marlow und wird darüber hinaus von einer Vielzahl internationaler Zoos und weiterer Partner in verschiedenen Projekten unterstützt.

    Die Prigen Conservation Breeding Ark (PCBA) wird seit 2017 stetig erweitert, um Reservepopulationen für diverse Tierarten aufzubauen, die durch stetigen Lebensraumverlust und nichtregulierten Wildtierhandel hochbedroht und teils bereits kurz vor der Ausrottung stehen. Die PCBA ist ein Gemeinschaftsprojekt der Indonesischen Taman Safari Gruppe, der ZGAP und des Vogelpark Marlow und wird darüber hinaus von einer Vielzahl internationaler Zoos und weiterer Partner in verschiedenen Projekten unterstützt.

    Ein Schwerpunkt ist die Erhaltungszucht bedrohter Singvogelarten, für die zur Zeit in mehreren Komplexen ueber 210 Volieren (Stand 2021) zur Verfügung stehen. Zusätzlich umfasst die PCBA Volierenkomplexe für bedrohte Papageienarten und Hühnervögel, im Fokus stehen hier Arten wie Diademlori und Weissgesicht-Buschwachtel.

    Daneben gibt es Komplexe für bedrohte Kleinsäuger, darunter speziell für Java-Streifenroller, aber auch Java-Pustelschweine. Zusätzlich kümmert sich das Team aus derzeit zwei Kuratoren und zehn Pflegern auch um die Nachzucht bedrohter Labyrinthfische. Anlagen für weitere Fokusarten, darunter Schildkröten und bedrohe Wirbellose sind im Bau oder in Planung, um auf den steigenden Handel und den Verlust der jeweiligen Lebensräume reagieren zu können.

  • Zwergwildschwein

    Zwergwildschwein


    Pygmy hog, Porcula salvania
    Indien, zeitlich unbefristet, seit 2006
    Projektcode: 1.Porcula salvania.IND.2006-4537


    Das Zwergschwein ist das kleinste, seltenste und am stärksten spezialisierte aller Wildschweine. Es kommt nur noch in der indischen Provinz Nord-West-Assam vor und ist auf offenes Grasland angewiesen. Die IUCN listet das Zwergwildschwein als vom Aussterben bedroht. Ursachen dafür sind der Verlust des Lebensraums durch menschliche Besiedelung, die Umwandlung in Ackerland bzw. das Beweiden durch Nutztiere, Abbrennen des Graslandes während der Trockenperiode, Aufforstung für die Holzwirtschaft und neue Hochwasserschutzkonzepte. Die Jagd zur Gewinnung von Fleisch durch die indigene Bevölkerung stellte in der Vergangenheit kein großes Problem dar, wird nun aber zu einer Bedrohung für die verbliebene Population.

    1995 wurde daher das Pygmy Hog Conservation Programme (PHCP) ins Leben gerufen, das sich der Rettung der Art und der Erhaltung bzw. Renaturierung ihres Habitats verschrieben hat und seit 1996 in einem sehr erfolgreichen Ansatz Zwergwildscheine nachzüchtet. Die ZGAP hat die Arbeit des PHCP seit 2006 unterstützt und damit dazu beigetragen, dass gesunde in menschlicher Obhut nachgezüchtete Zwergwildschweine in Schutzgebiete in Assam ausgewildert werden konnten. Die Tiere wurden mittels Telemetrie weiterhin beobachtet und es konnte festgestellt werden, dass sie sich gut an ihr Leben in freier Wildbahn adaptiert und dort bereits Nachwuchs zur Welt gebracht haben.

    Der Schutz des Zwergwildschweins und seines Lebensraums geht weit über den Erhalt einer einzelnen Art hinaus. Das Zwergwildschwein eignet sich in besonderem Maße als Indikatortier für die Evaluierung von Schutzmaßnahmen im Grasland, da es oft als erste Spezies aus einem Habitat verschwindet, das auch der Lebensraum anderer bedrohter Tierarten wie z.B. der Barttrappe (Eupodotis bengalensis), des Nordindischen Barasinghas (Rucervus duvaucelii), des Bengalischen Tigers (Panthera tigris tigris), des Indischen Büffels (Bubalus arnee) und des Panzernashorns (Rhinoceros unicornis).